Deutschland ist ein Land der Mieter. 57 Prozent der Bundesbürger wohnen zur Miete. Wenn Sie ins andere Lager wechseln möchten – sei es zum Selbstbezug oder als Kapitalanlage – müssen Sie einiges beachten. Der Wohnungskauf birgt einige Tücken, die zu unvorhergesehenen Kosten und Problemen führen können. Unser 11880.com-Immobilienmakler-Ratgeber gibt einen einen Überblick.
Per Wohnungskauf zum Traum der eigenen vier Wände
Es ist gefühlt für 9 von 10 Befragten der große Traum: eines Tages in den eigenen vier Wänden wohnen. Die Lebensumstände machen das aber nicht immer möglich. Wer anfangs noch vom eigenen Haus träumt, muss Jahre später vielleicht einsehen, dass er das nötige Eigenkapital nicht aufbringen kann oder schlicht nicht über ein ausreichend großes Einkommen verfügt, um ein ausgewachsenes Darlehen zu tilgen.
Damit muss der Traum vom Eigenheim aber nicht platzen. Es müssen schließlich nicht immer Haus und Hof sein. Mitunter ist auch der Wohnungskauf eine attraktive Alternative – ganz davon abgesehen, dass nicht jeder zum Hausbesitzer werden möchte.
Wenn sich mieten nicht mehr lohnt
Beispielsweise gibt es in bestimmten Lagen – vor allem im Stadtzentrum – schlicht keine freistehenden Häuser, sondern Wohnquartiere und Mehrfamilienhäuser. Wenn Sie diese Lage durch die damit verbundenen kurzen Wege besonders bevorzugen, kann der Wohnungskauf für Sie infrage kommen.
An dieser Stelle wird es spannend. Denn je nach Finanzierungsmodell kann es sein, dass Ihre monatliche Tilgungsrate so hoch ist, wie Ihre aktuelle Kaltmiete. Sollte diese Rechnung für Sie aufgehen, könnte ein Wohnungskauf eine sinnvolle Altersvorsorge sein. Sie zahlen schließlich Ihre Eigentumswohnung ab, anstatt das Vermögen Ihres Vermieters aufzubauen.
Worauf es beim Wohnungskauf ankommt
Um zu diesem Ziel zu gelangen, sollten Sie zuerst einen detaillierten Finanzierungsplan aufstellen. Wie sehen Ihre Einkünfte und Ausgaben aus? Verfügen Sie über Eigenkapital? Wieviel Kapital können Sie aufbringen, bzw. welche Darlehenssumme können Sie tilgen? Bei all diesen Fragen ist es ratsam, einen fachkundigen Finanz-, Bank- oder Steuerberater zurate zu ziehen. Auf diese Weise erhalten Sie einen umfassenden Überblick über Ihre Finanzen und lernen verschiedene Möglichkeiten der Finanzierung kennen. Eine detaillierte Aufstellung zur Immobilienfinanzierung, inklusive einer Erklärung der wichtigsten Finanzbegriffe, finden Sie hier.
Faktoren beim Wohnungskauf
Aus diesen Gesprächen – wir raten Ihnen dazu, neben Ihrer Hausbank auch weitere Kreditinstitute aufzusuchen – ergibt sich Ihr Finanzrahmen. Jetzt gilt es, den Markt zu sondieren und nach passenden Eigentumswohnungen Ausschau zu halten. Wichtige Faktoren sind:
- die Lage der Eigentumswohnung
- die Größe
- die Anzahl der Zimmer
- der Schnitt
- die Ausstattung
- der Zustand der Wohnung sowie des Gebäudes
- der Preis und
- die Nebenkosten.
Wohnungskauf mithilfe des Maklers
Sie können einerseits mithilfe diverse Immobilienportale im Internet selber suchen. Oder Sie nehmen die Hilfe eines Maklers in Anspruch. Ein Immobilienmakler stellt Ihnen die passenden Objekte in Ihrer Preisklasse aus seinem Portfolio vor und macht sich darüber hinaus auf die Suche nach weiteren Eigentumswohnungen, die genau Ihren Wünschen entsprechen. Per Standortanalyse kann der Makler Ihnen zudem einen Ausblick auf die Nachhaltigkeit Ihrer Anlage geben.
Rendite der Eigentumswohnung
Sie möchten schließlich, dass sich der aktuelle Trend fortsetzt und Ihre Eigentumswohnung über die Jahre im Wert steigt. Entwickelt sich der Standort positiv und bleibt die Nachfrage stabil, stehen die Aussichten dazu sehr gut, wie auch die Rendite Ihrer Anlage. Ein Stadtteil kann sich derweil natürlich auch negativ entwickeln, was mit einem Wertverlust einhergeht. Um das Risiko besser einzuschätzen, lohnt sich die Auskunft beim Immobilienmakler.
Die Tücken der Eigentümergemeinschaft
Wenn die Finanzierung steht – inklusive der Kaufnebenkosten von rund 12 Prozent, zu denen Kosten für den Notar, den Grundbucheintrag und die Grunderwerbssteuer zählen – kommen nach dem Wohnungskauf weitere Kosten auf Sie zu. Zum einen sind das die normalen Nebenkosten, die Sie auch als Mieter gezahlt haben. Zusätzlich müssen Sie aber auch das sogenannte Hausgeld an die Eigentümergemeinschaft zahlen.
Hausgeld beachten
Da Sie als Besitzer einer Eigentumswohnung in Ihrem Gebäude nur einer von vielen sind, werden die Instandhaltungskosten des Gebäudes (Fassade, Dach, Treppenhaus, Keller, etc.) von der Eigentümergemeinschaft getragen. Dazu wird ein monatlicher Betrag zurückgelegt, auf den im Schadensfall zurückgegriffen wird. Reicht der zurückgelegte Betrag für die laufenden Instandhaltungskosten nicht aus, müssen Sie anteilig weitere Gelder zahlen.
Unvorhergesehene Kosten
Da Schäden in der Regel plötzlich auftreten, können so unvorhergesehen weitere Belastungen auf Sie zukommen, die die Finanzierung Ihrer Eigentumswohnung erschweren. Zudem können auf der Eigentümerversammlung kostspielige Maßnahmen am Gebäude beschlossen werden, die Sie mittragen müssen. Das kann einfache Dinge, wie die Renovierung der Fassade betreffen oder auch komplexe Maßnahmen, wie die Modernisierung der Heizungsanlage oder die Installation einer Photovoltaikanlage.
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