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Einfamilienhaus: Kosten, Vor- und Nachteile

Einfamilienhaus: Kosten, Vor- und Nachteile

Der Kauf einer Immobilie ist wahrscheinlich die größte und wichtigste Investition, die Sie in Ihrem Leben vornehmen. Vermeiden Sie dabei unbedingt, aus dem Bauch heraus ein Einfamilienhaus zu erwerben – Sie werden sich ansonsten mit großer Wahrscheinlichkeit über einen Fehlkauf ärgern. Eine so weit reichende Entscheidungen sollte nie überhastet gefällt werden, da wichtige Punkte allzu leicht übersehen werden. Damit Ihnen ein solcher Fehlkauf nicht passiert, informieren Sie sich vorher gründlich und geben dem Hauskauf die nötige Zeit, die diese bedeutende Investition verdient. Die folgenden Tipps helfen Ihnen auf dem Weg zum glücklichen Hausbesitzer.

Der Traum vom eigenen Einfamilienhaus

© Christian Mueller - istockphotos.com
© Christian Mueller - istockphotos.com

Etwa 12 Millionen Menschen in Deutschland besitzen ein Einfamilienhaus. Damit ist das Einfamilienhaus die beliebteste Wohnform der Deutschen. Als Wunschimmobilie für die Zukunft liegt das Einfamilienhaus ebenfalls auf dem ersten Platz – 29 Prozent der Bundesbürger möchten laut einer aktuellen Studien in Zukunft am liebsten in einem Einfamilienhaus wohnen.

Dies liegt wahrscheinlich daran, dass das es optimal für Familien mit Kindern ist. Das Einfamilienhaus ist der Inbegriff von den eigenen vier Wänden.

Vorteile

Die Vorteile eines Einfamilienhauses sind schnell erkannt. In einem Einfamilienhaus haben Sie sehr viel mehr Freiheiten als in einer Wohnung oder einem Reihenhaus. Sie haben kein Ärger mit dem Nachbarn und müssen sich über keine Lärmbelästigungen ärgern. Auf der anderen Seite müssen Sie nicht darauf achten, leise zu sein. Haustiere sind ebenfalls kein Problem.

Sie haben zudem völlig freie Handhabe bei der Wahl der Fenster, des Dachs, der Heizung sowie grundsätzlich bei der Gestaltung und Einrichtung Ihres Zuhauses. Hinzu kommt, dass der Wertzuwachs bei einem gut gebauten Einfamilienhaus in den meisten Fällen höher ist als bei einer Eigentumswohnung.

Nachteile

Der größte Nachteil kommt gleich zu Beginn. Die Anschaffungskosten und die Folgekosten sind in der Regel höher als bei einer Eigentumswohnung oder einem Reihenhaus mit vergleichbarer Wohnfläche. Da Sie die Wärme der Nachbarwohnungen nicht mitnutzen können, sind zudem auch die Nebenkosten meist höher.

Worauf Sie bei der Immobiliensuche achten sollten

Um ein attraktive Immobilie zu finden, müssen Sie schnell sein. Die Besichtigungstermine von Immobilien in Top-Lagen sind schnell ausgebucht. Gerade bei der Suche nach höherwertigen Häusern können sich die Dienste eines Maklers bezahlt machen. Nach einem ausführlichen Beratungsgespräch, bei dem Sie Ihrem Makler Ihre Vorstellungen und Vorgaben mitteilen, hält er in seinem Netzwerk gezielt Ausschau nach passenden Objekten. So sparen Sie zum einem Zeit und können sich zum anderen auf die Expertise eines Fachmannes verlassen.

Ist ein Einfamilienhaus gefunden, das Ihren Ansprüchen entspricht, folgen die nächsten Schritte. Gerade bei gebrauchten Immobilien werden häufig Fehler gemacht, die Sie in jedem Fall vermeiden sollten.

Unzureichende Besichtigung

Einfamilienhaus
© KatarzynaBialasiewicz - istockphotos.com

Oft wird bei der Besichtigung der Fokus auf die falschen Aspekte gelegt. Die Böden, Wänden und Decken eines Hauses fallen direkt ins Auge und beeinflussen den ersten Eindruck am stärksten. Diese Punkte sind aber vergleichsweise leicht zu ändern. Anders sieht es da beim Zustand des Dachs, der Fenster, Heizungen, den Wasserleitungen und dem Keller aus. Auch wenn diese Aspekte nicht auf den ersten Blick ins Auge fallen, sollten Sie ihnen dennoch genügend Aufmerksamkeit widmen.

Einen genauen Blick riskieren

Prüfen Sie, wie gut die Fensterverglasung beschaffen ist. In der Regel ist das Herstellungsjahr in der Innenseite der Fensterverglasung vermerkt. Sind Risse und feuchte Stellen sichtbar oder ein muffiger Geruch zu vernehmen, sollten die Gründe dafür geklärt werden. Ein undichtes Dach oder ein Keller, der bei zu hohem Grundwasserspiegel mit Wasser vollläuft, sind Kostenfallen, die Geld und Nerven kosten. Scheuen Sie sich nicht, alle Fragen zu stellen, die Ihnen in den Sinn kommen – auch die Frage, ob das Haus die Möglichkeit für einen schnellen Breitbandzugang ins Internet bietet, sollte nicht vergessen werden.

Unzureichende Prüfung des Kaufvertrages

Wer sich ausreichend Zeit nimmt, den Kaufvertrag zu prüfen, schützt sich vor unliebsamen Überraschungen. Dem Gesetz nach muss Ihnen der Notar mindestens 14 Tage Zeit einräumen, den Vertrag in Ruhe zu prüfen. Sie sollten sich so viel Zeit nehmen, wie Sie benötigen und alle offenen Fragen von Ihrem Notar klären lassen. Lassen Sie sich nicht von Juristendeutsch abschrecken und unterzeichnen Sie den Vertrag auf keinen Fall ohne eingehende Prüfung.

Unterschätzer Modernisierungsbedarf

modernisieren
© moman11 - istockphotos.com

Gerade bei gebrauchten Einfamilienhäusern besteht die Gefahr, dass der Modernisierungsbedarf unterschätzt wird. Ausbesserungen im Haus, die nicht aufgeschoben werden können – beispielsweise ein undichtes Dach oder undichte Rohrleitungen – belasten den Hauskäufer zu einem Zeitpunkt, an dem die finanzielle Belastung ohnehin schon hoch ist. Wenn sie zu spät merken, dass die Heizungsanlage nicht genügend Leistung hat und zeitnah ausgetauscht werden muss, droht Ihnen schlimmstenfalls ein weiterer Kredit, um den Umbau zu finanzieren. Überprüfen Sie deshalb kritisch vor dem Hauskauf, welche Renovierungsmaßnahmen nicht aufgeschoben werden können und kalkulieren diese Kosten mit ein.

Böse Überraschungen mithilfe des Maklers vermeiden

Als interessierter Laie können Ihnen hierbei aber schnell schwer kalkulierbare Kostentreiber entgehen. Hier kann sich die Beauftragung eines Immobilienmaklers lohnen – und das gleich doppelt. Zum einen ist der Fachmann in der Bewertung geschult. Er achtet bei Verkaufsimmobilien auf die oben genannten Punkte, kennt Schwachstellen und kann monetär einschätzen, welche zusätzlichen Aufwände und Finanzmittel nach dem Hauskauf auf Sie zukommen. 

Zum anderen kann ein Makler aber auch den Verkehrswert des Einfamilienhauses taxieren. Der geforderte Preis muss schließlich nicht marktgerecht sein – und woher sollen Sie genau wissen, was aktuell marktgerecht ist? Im schlimmsten Fall bewahrt Sie diese Einschätzung vor einem Fehlkauf, der Sie durch nachträgliche Sanierungskosten über Gebühr finanziell strapaziert. Übrigens: Einen Immobilienmakler in Ihrer Nähe finden Sie ganz leicht auf unserem Portal. 



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